Methodik

Zur Beantwortung unserer Forschungsfragen wurde ein zweistufiges Mixed-Methods Design gewählt, welches multiperspektivisch angelegt ist.

In der ersten Phase der Datenerhebung werden problemzentrierte Interviews mit ausgewählten Lehrstuhlinhaber*innen bzw. Professor*innen, die Arbeitsgruppen leiten, durchgeführt sowie Gruppendiskussionen mit den jeweiligen Lehrstuhl-/Arbeitsgruppenteams. In der zweiten Phase werden dann alle Lehrstuhlinhaber*innen bzw. Professor*innen, die Arbeitsgruppen leiten, und wissenschaftliche Mitarbeitenden in den Fächern Biologie, Betriebswirtschaftslehre und Maschinenbau und Soziologie/Sozialwissenschaften in statusgruppen-gesonderten (Online-)Surveys befragt.

Die Datenauswertung erstreckt sich einschließlich bis in die dritte Phase und gewährleistet so die Verzahnung der qualitativen und quantitativen Methoden für einen bestmöglichen Erkenntnisgewinn.

Projektmeilensteine

Phase I

Qualitative Studie

Im Rahmen des Projekts wird ein zweistufiges Mixed-Methods-Design angewandt. Der qualitative Forschungsteil besteht aus zwei Phasen - die Durchführung von Einzelinterviews in der ersten Phase und die Durchführung von Gruppendiskussionen in der zweiten Phase.

In den 20 problemzentrierten Einzelinterviews werden Professor*innen u. a. zur Organisation ihres Lehrstuhls/ihrer Professur, der Erstellung von Drittmittelanträgen und Journalartikeln sowie zur Begutachtung von Drittmittelanträgen und Journalartikeln befragt. Ziel ist es, aus einer internen Perspektive Aspekte wie die Unterstützungsleistung des Lehrstuhl-Teams (LS-Team) oder auch die wahrgenommene Belastung durch Anfragen für und Erstellung von Begutachtungen zu beleuchten. Für die Durchführung wurde ein Leitfaden in Form eines Orientierungsrahmens konzipiert, um die Vergleichbarkeit der Einzelinterviews zu gewährleisten.

Nach den Interviews wurden zeitnah 15 Gruppendiskussionen mit LS-Teams der im Vorfeld befragten Professor*innen durchgeführt. Hier gaben erstellte Szenarien Impulse, eine Diskussion unter den Teilnehmenden anzustoßen. Die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen des Projekts agierten als Moderatorinnen und schufen eine offene, natürliche und kommunikative Atmosphäre. Die Stimuli sind so konzipiert, dass die Diskussionsbeiträge sich sowohl auf eigene Erfahrungen als auch auf theoretische Bewertungen der beschriebenen Situationen beziehen können. Damit wird den Teilnehmer*innen die Möglichkeit gegeben, die Stimuli mit den Situationen an ihrem Lehrstuhl zu vergleichen. Innerhalb der Szenarien sind die LS-Teams mit möglichen Problemlagen und Herausforderungen ihres Lehrstuhlalltags konfrontiert.

Phase II

Quantitative Studie

An die erste Phase der qualitativen Studie schließt sich der quantitative Forschungsteil an. Die quantitative Studie besteht aus vier Phasen und überprüft die im qualitativen Forschungsteil präzisierten Hypothesen. Zu diesem Zweck wird eine Online-Befragung aller Lehrstuhlinhaber*innen und wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen deutscher Universitäten durchgeführt, an denen die Fächer Maschinenbau, Biologie und Betriebswirtschaftslehre vertreten sind.

Die quantitative Phase beginnt mit der Konstruktion des Fragebogens und wird in der Online-Umgebung LimeSurvey programmiert. Dabei gibt es zwei unterschiedliche Versionen: eine Version für die Professor*innen und eine Version für die wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen.

Nach der Konstruktion und der technischen Umsetzung des Fragebogens wird zunächst ein Pretest durchgeführt. Anschließend werden alle Lehrstuhlinhaber*innen und wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen in den Disziplinen Maschinenbau, Biologie und Betriebswirtschaftslehre an deutschen Universitäten per E-Mail zur Teilnahme eingeladen. Dabei werden die E-Mail-Adressen manuell recherchiert.

Nach Abschluss der Erhebung werden die Daten bereinigt und für die statistischen Analysen aufbereitet.

Zunächst werden Messmodelle konzipiert. Anschließend werden diese mittels konfirmatorischen Faktoren- und Reliabilitätsanalysen hinsichtlich ihrer Dimensionalität und Reliabilität validiert. Mit Hilfe von Gruppenvergleichen und Strukturgleichungsmodellen werden die Wirkungsweisen der Lehrstuhlorganisation auf die Forschungsquotienten sowie auf das Ausmaß der gegenseitigen Supportstruktur überprüft. Multivariate Regressionsanalysen werden aufzeigen, welche gerichteten Effekt-Zusammenhänge vorliegen und wie stark diese wirken.

Phase III

Qualitative und Quantitative Datenauswertung

Im Rahmen des zweistufigen Mixed-Methods-Designs, findet in dieser Phase eine Verknüpfung der Methoden statt. Diese Verzahnung bezieht sich sowohl auf die methodische als auch auf die inhaltliche Ebene.

Es werden beide Teilstudien gemeinsam betrachtet und interpretiert. Die Reichweite der qualitativen Befunde, also der Ergebnisse aus den Einzelinterviews mit den Professor*innen in Verbindung mit den Erkenntnisse aus den Gruppendiskussionen der LS-Teams, die in die Tiefe gehen, werden mit den quantitativen Ergebnissen aus der Online-Befragung aller Lehrstuhlinhaber*innen und wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen der ausgewählten Fächer, die in die Breite gehen und repräsentativ sind, überprüft.

Phase IV

Dissemination der Forschungsergebnisse

In dieser Phase sollen die Verwertung und der Transfer der aufbereiteten Forschungsergebnisse ermöglicht werden, wobei drei Zielgruppen besonders im Fokus stehen. Der (1) wissenschaftlichen Community sollen die Forschungsergebnisse durch wissenschaftliche Veröffentlichungen in peer-reviewed Journals aus dem Bereich Higher Education Research zugänglich gemacht werden sowie durch Vorträge auf Tagungen und Konferenzen. Zudem sollen Gespräche und Vorträge im Rahmen des Hochschulpolitischen Gesprächskreises erfolgen. Um der Gruppe der (2) wissenschaftspolitischen Akteur*innen Zugang zu den Forschungsergebnissen zu ermöglichen, wird eine Tagung mit wissenschaftspolitischen Akteur*innen veranstaltet, auf die die Erstellung einer Tagungsdokumentation in Form einer Handreichung für ein breites Zielpublikum erfolgen soll. Schließlich soll ein Führungskräfteworkshop für Professor*innen stattfinden, um (3) Lehrstuhlinhaber*innen die Forschungsergebnisse zugänglich zu machen. Innerhalb des Workshops liegt der Fokus auf der Umsetzung der Forschungsergebnisse in handlungsrelevante und praktische Empfehlungen.

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